Die Angst vor dem Anwalt – und der Hausanwalt als Mittel dagegen…

02.03.2014

„Anwälte sind teuer“ – wer hat diesen Satz nicht schon einmal gehört oder gedacht? Gerade bei kleineren Unternehmen und Einzelunternehmern werden Rechtsprobleme nicht zum Anwalt getragen, weil man die Gebühren scheut. Oft fragt man dann Freunde und Bekannte oder gar Branchenfremde um Rat und trifft Entscheidungen für die Zukunft des Unternehmens auf der Basis von gefährlichem Halbwissen. Dass dies riskant ist, versteht sich von selbst.

Auch die Anwaltspraxis muss sich hier aber an die eigene Nase fassen. Meist werden Mandanten nicht vollständig aufgeklärt, wo und warum Gebühren anfallen und vor allem welcher Aufwand dahinter steht. Den wenigsten Rechtssuchenden ist bekannt, dass ein Großteil der Gebühren schlicht daraus resultiert, dass die Anwälte für falsche Ratschläge voll haften. Übrigens ganz im Gegensatz zu denjenigen, die sich sonst im Feld juristischer Beratung tummeln. Was aber soll man von einer Auskunft halten, wenn der Ratgebende nicht persönlich dahinter steht?
Gerade in einer Gegend wie Mecklenburg-Vorpommern ist aber auch die Gebührenstruktur zu unflexibel, um auf die Bedürfnisse der Unternehmen nach ständiger rechtlicher Begleitung ohne Kostenrisiko einzugehen. Immer mehr in Mode kommen deshalb neben Erfolgshonoraren Modelle, bei denen gegen eine feste monatliche Gebühr der Anwalt jederzeit mit Rat und Tat zur Seite steht. Diese so genannten Firmenpools sind wie Hausärzte anzusehen – gut gegen kleine Wehwehchen und immer erste Anlaufstation in größeren Fällen.
Während früher nur größere Firmen ihre „Hausanwälte“ hatten, setzt sich dieses Modell mit den fallenden Gebühren auch bei kleineren Unternehmen immer mehr durch. Musterverträge, Forderungsvollstreckung oder Erstberatungen können bereits ab 70,- Euro im Monat zur jederzeitigen Verfügung des Unternehmers stehen. Einige wenige Kanzleien bieten auch Beratung zu steuerrechtlichen Fragen in diesen Pools an.
„Wir wollen die Unternehmer dort abholen, wo sie zu Hause sind und als Partner bei allen rechtlichen Fragen zur Seite stehen“, meint Rechtsanwalt Enrico Komning aus Neubrandenburg. „Uns gemeinsam Gedanken über die Lösung der juristischen Probleme und nicht über die Höhe der anfallenden Gebühren zu machen, das ist unser Ziel“, so einer der Erfinder der Firmenpools weiter.
Recht spielt im täglichen Geschäftsverkehr eine immer größere Rolle. Diese Herausforderung ohne die professionelle Hilfe eines Anwaltes anzugehen, ist fahrlässig. So wie man bei einer Krankheit zum Arzt geht und bei einer Finanzierung zur Bank, so sollte man auch bei Rechtsproblemen zum Rechtsanwalt gehen. Mit den Firmenpools hat man diese Möglichkeit nun auch, ohne sich über die entstehenden Gebühren Gedanken machen zu müssen. Zumindest der eingangs erwähnte Satz kann dann nicht mehr als Entschuldigung herhalten.